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Phillip Nguyen • Betriebswirtschaftslehre • [email protected]

Poster zur Arbeitsgruppe

1. Zielsetzung

Neue, innovative Technologien wie Online-Partizipation können erst als erfolgreich bezeichnet werden, wenn sie dauerhaft von einer großen Anzahl an Akteuren genutzt werden. Im Forschungsdiskurs um Innovationssysteme werden die Nutzungsintention und dahingehend die Nutzung einer Technologie auf individueller Ebene auch als dessen Akzeptanz bezeichnet. Als eine von vielen relevanten Analyseebenen der Nutzerakzeptanz, wie individuelle Eigenschaften oder Gruppeneffekte, wird sich die Arbeitsgruppe auf den Faktor Technologiegestaltung konzentrieren.

2. Fragestellung

Die zentrale Frage lautet: Welche Faktoren beeinflussen die Userexperience von Online-Partizipation? Dabei könnten folgende Teilfragen relevant sein: Wie müssen die Anwendungen optisch gestaltet sein? Wie sieht die optimale Nutzerführung oder Navigation aus? Welche inhaltliche Ausgestaltung wird präferiert? Welchen Einfluss besitzt die gewählte Sprache?

3. Methodik

Die Beantwortung der Fragen soll mittels eines (quasi) experimentellen Designs vorgenommen werden. Dazu ist zunächst eine qualitative Vorstudie geplant, bei der explorativ relevante Nutzungsfaktoren in Erfahrung gebracht werden sollen. Dabei werden unter Zuhilfenahme von Beispielsdesigns semi-offene Interviews mit Mitarbeitern von Kommunalverwaltungen sowie Bürgern durchgeführt, die bereits und noch nicht an betreffenden Verfahren teilgenommen haben.

Die daraus resultierenden Variablen werden in der Hauptstudie vor dem Hintergrund des „Diversity Managements“ interaktiv getestet und bewertet. Bspw. könnten Gruppen mit unterschiedlichem Geschlecht, Alter, Migrationshintergrund und Bildungslevel gebildet werden, die OP-Anwendungen mit verschiedenen Designs, Navigationsmöglichkeiten, Formulierungen, etc. testen.

4. Praxisrelevanz

Die Erforschung von Technologieakzeptanz und insbesondere Technologiegestaltung von Online Partizipationsanwendungen kann Einflussfaktoren aufdecken, die in der Umsetzung/Praxis von Online-Partizipation berücksichtigt werden sollten. Durch ein angepasstes Design könnte den bisherigen Problemen auf Seite der Partizipierenden entgegenwirkt werden, wie geringe Teilnahme und geringe Heterogenität der Teilnehmenden. Auch auf Seiten der Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltungen könnten Adaptionsbarrieren, Widerstände und Nutzungsängste, welche die quantitative wie qualitative Ausführung von Online-Partizipation bisher negativ beeinflussen können, spezifischer adressiert werden.